Der Alltag mit Demenz

Der Alltag mit Demenz

 

Viele pflegende Angehörige erleben die Demenzerkrankung mit einer unerklärlichen Wesensveränderung. Da erkrankte Personen ihre Umwelt sehr sensibel über Körpersprache und atmosphärische Stimmungen wahrnehmen, ist es besonders wichtig, den hilfe- und pflegebedürftigen Menschen respektvoll und wertschätzend zu begegnen.

Die tägliche Pflege von demenzerkrankten Menschen wirkt sich belastend auf die pflegenden Angehörigen aus. Daher ist es für pflegende Angehörige sehr wichtig, sich auch mal eine Auszeit zu gönnen.

 

Für die Stabilität und die Pflege des Erkrankten ist es wichtig, auch die Bedürfnisse der Pflegeperson zu berücksichtigen. Hierfür hat jeder Pflegebedürftige und dessen Pflegeperson einen Anspruch auf Pflegeberatung durch die Pflegekasse. Zudem gibt es auch verschiedene Entlastungsmöglichkeiten wie z. B. ein ambulanter Pflegedienst.

 

Drei Leitsätze für ein Leben mit Demenzkranken

 

Folgende Leitsätze helfen für einen Umgang mit demenzerkrankten Personen:

 

Die Denkwelt geht verloren, aber die Gefühle bleiben erhalten.

 

  • Rationale Funktionen lassen bei Menschen mit Demenz nach. Oftmals wird ein gesprochenes Wort oder eine Alltagssituation nicht mehr verstanden.
  • Die dadurch entstehende Unsicherheit und Desorientierung wird verstärkt, wenn die Bewältigungsmöglichkeiten aus dem alten Tag nicht mehr zur Verfügung stehen.
  • Altbekannte Sachen wie z. B. Musik, Bilder oder Sprichwörter bleiben erhalten. Diese geben Sicherheit und Orientierung für erkrankte Menschen.
  • Gefühle werden durch Weinen, Klagen, Weglaufen oder Ablehnung ausgedrückt.

 

Die Person mit Demenz kann sich nicht ändern, aber das soziale Umfeld kann es.

 

  • Nach einiger Zeit können einfache Sätze besser verstanden werden. Dies erzeugt bei der erkrankten Person ein Gefühl von Wohlbefinden. Das Umfeld sollte entsprechend kommunizieren.
  • Orientierungshilfen können unterstützend wirken, wenn gewohnte Örtlichkeiten in den vier Wänden nicht mehr gefunden werden. Diese sollten zur Persönlichkeit des Betroffenen abgestimmt werden. Beispiel: Ein Herzmotiv für die Toilette.
  • Unangenehme Situationen können mit persönlichen Dingen, die die pflegebedürftige Person gern mochte, angenehmer gestaltet werden. Diese können z. B. Musik, Gedichte oder Bilder sein.

 

Jeder Mensch soll einmal am Tag wichtig sein.

 

  • Bedürfnisse von gesunden Menschen und Menschen mit Demenz unterscheiden sich nicht. Menschen mit Demenz können Bedürfnisse lediglich nicht mehr auf die übliche Art und Weise äußern.
  • Grundbedürfnisse des Menschen sind neben körperlichen Bedürfnissen zum Beispiel der Wunsch nach Sicherheit, Liebe und Anerkennung. Eine wesentliche Maßnahme für die Zufriedenheit des Pflegebedürftigen ist die Einbeziehung in den Alltag.
  • Auch wenn keine passende Antwort zu erwarten ist, sollte man den betroffenen nach seiner Meinung fragen.

 

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